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Eliud Kipchoge: Die Prater Hauptallee in Wien wurde nur für ihn asphaltiert

Kipchoge will als erster Mensch der WElt die Marathonstrecke in unter zwei Stunden laufen.
Kipchoge will als erster Mensch der WElt die Marathonstrecke in unter zwei Stunden laufen. ©APA/AFP/VALERY HACHE
Die Prater Hauptallee ist neu asphaltiert worden. Bezahlt hat das ein britischer Chemiekonzern, der einen Weltrekordversuch in der Hauptallee im Oktober sponsert.

Eliud Kipchoge (34) will Mitte Oktober als erster Mensch überhaupt einen Marathon unter zwei Stunden schaffen Der Weltrekordler ist fest überzeugt, dass ihm bei Gelingen des Coups ähnlicher Heldenstatus sicher sei. "Als Erster einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen, ist wie der erste Mann auf dem Mond. Das ist für mich gleichwertig", sagte Kipchoge zur Wochenmitte in einer Telefonkonferenz unter Beteiligung der APA - Austria Presse Agentur mit Journalisten. Auskunft über seinen Weg zu den 42,195 km in der Prater Hauptallee gab er in seinem Kenia-Trainingscamp in Kaptagat.

Dort spult er wöchentlich 200 bis 220 km ab, um für seinen bisher größten Lauf gerüstet zu sein. Die "INEOS 1:59 Challenge" ist für Samstag, 12. Oktober angesetzt. Für danach ist ein Zeitfenster bis 20. Oktober eingeplant, um für den Lauf die möglichst besten Rahmenbedingungen auszuwählen. Entscheidender Faktor dabei ist natürlich das Wetter. Fixpunkte sind hingegen Parameter wie die flache, mehrheitlich gerade Strecke, die Rundum-Organisation sowie die Schrittmacher.

Psychische Vorbereitung ist das A und O

Mit der Hilfe von"Pacemakern" soll die Schallmauer durchbrochen werden. Am 6. Mai 2017 hat es Kipchoge schon einmal versucht, blieb bei "Breaking2" auf der Formel-1-Strecke in Monza in 2:00:25 Std. nicht so weit über der Zielmarke. Dabei fiel er erst bei Kilometer 35 hinter seine Marschroute zurück. Seither habe sich am Lauftraining nichts geändert, aber im Psychischen. "Die Änderung betrifft die mentale Vorbereitung. Da bin ich diesmal besser vorbereitet", merkte der Ausnahme-Athlet an.

"Es ist ein flacher und langer Kurs", ließ Kipchoge erkennen, warum Wien den Vorzug für dieses Projekt erhalten hat. "Ein gerader Kurs erlaubt mir, ein gleichmäßiges Tempo zu laufen." Der Oktober sei eine gute Zeit für einen Marathon, das Wetter in Wien in dieser Zeit für gewöhnlich günstig. "11 bis 12 Grad wäre eine ideale Temperatur", ließ der 34-Jährige wissen. Wien sei auch Sport-Stadt. "Die Leute in Wien lieben den Sport. Ich hoffe, sie werden mich pushen."

"Labor-ähnliche" Bedingungen

Ungeachtet des Ausgangs wird Kipchoges Wien-Zeit wegen der "labor-ähnlichen" Bedingungen nicht in die Weltrekordlisten aufgenommen werden. Für ihn sei es aber auch wichtig, das Team mit Coach, Management und Sponsor Ineos um sich zu haben. Die Nichtführung als Weltrekord mindert für ihn die Bedeutung des Projekts nicht: "Es ist nicht wegen der offiziellen Anerkennung, es geht um die Geschichte." Und 34 Jahre sei das richtige Alter, um Geschichte zu schreiben.

Eine konkrete Zeit habe er sich nicht vorgenommen. Auch glaube er, dass es nach ihm noch andere schaffen können, unter zwei Stunden zu bleiben. "Ich glaube nicht an Grenzen. Mein Ziel in Wien ist es, die Barriere von zwei Stunden zu durchbrechen. Einige Leute glauben, es ist unmöglich. Ich weiß, dass es passieren wird. Wir werden beweisen, dass die Zweifler falsch liegen. Es geht um Geschichte und darum, ein Vermächtnis im Sport zu hinterlassen."

Prominente Pacemaker für Kipchoges Rekordversuch

Eliud Kipchoge bekommt bei seinem Versuch, als Erster einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen, prominente Pacemaker. Die norwegischen Lauf-Brüder Henrik, Filip und Jakob Ingebrigtsen wollen den Kenianer am 12. Oktober auf der Prater Hauptallee bei der "INEOS 1:59 Challenge" zur neuen Bestmarke verhelfen. Auch Bernard Lagat aus den USA wird dabei sein.

Der 28-jährige Henrik Ingebrigtsen war 2012 Europameister über 1.500 m und Olympiafünfter, der 26-jährige Filip gewann 2016 EM-Gold über 1.500 m, 2017 WM-Bronze über 1.500 m und wurde vergangenen Dezember Crosslauf-Europameister. Der hoch talentierte Jakob (18) sorgte bei der EM 2018 in Berlin für einen Doppelschlag über 1.500 und die 5.000 m. Vor der Challenge in Wien wartet aber noch die WM in Doha.

(APA/red)

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